Etem Xemgîn wurde 1947 in Harunuşağı, einem Dorf bei Akçadağ in der Provinz Malatya geboren. Nach dem Besuch der Grundschule in seinem Heimatdorf beendete er in Antep die Mittelschule. Wegen einer Blutfehde zog die gesamte Familie nach Istanbul. Nach dem Abitur studierte er Jura an der Universität Istanbul. Einige Jahre arbeitete er dort als Rechtsanwalt, bis er aus politischen Gründen mit seiner Familie das Land verlassen und nach Europa fliehen musste. Seitdem lebt er in Europa. Etem Xengîn ist verheiratet und Vater zweier Kinder.
38 Jahre seines Lebens verbrachte Etem Xemgin im Exil. Am 29. Oktober 2018 verstarb er in Köln - nach einem im wahren Sinne des Wortes rechtschaffenen Leben.
Auf seine Bücher zur Geschichte Kurdistans und des Alevitentums beziehen sich namhafte Autoren wie Cemşid Bender, Nuri Dersimi und Abdullah Öcalan.
In einer Zeit, als die strikte Leugnung des Kurden- und Alevitentums, gepaart mit der Behauptung, das Alevitentum sei aus dem Islam entstanden, zur türkischen Staatsdoktrin erklärt wurde, erhob er seine Stimme. In seinen Büchern, „İslamiyet ve Alevilik“ (Islam und Alevitentum) und „Mazda İnancı ve Alevilik“ (Mazdaismus und Alevitentum) belegt er, dass der Ursprung des Alevitentums der Kızılbaş in der Philosophie Zarathustras und im Mazdaismus zu sehen ist.
Eine Auswahl seiner Veröffentlichungen:
Die Geschichte Kurdistans
Mazda und Alevitentum
Islam und Alevitentum
Wurzeln des Mazda im Alevitentum und die Lehre Zarathustras
Die kurdische Mythologie und Religion